Heute verschickte die DBU einen Newsletter an ihre Mitglieder mit dem Hinweis, man möchte den Konflikt zwischen der DBU und dem BDD (Buddhistischer Dachverband Diamantweg) nicht hinter den Kulissen austragen. Gemeint sind die umstrittenen inslamfeindlichen Äußerungen des Gründers und Leiters des Diamantwegs Ole Nydahl, die zuletzt wieder für Empörung gesorgt hatten. Aktuell hat der Rat der DBU den BDD aufgefordert, sich von den Äußerungen Nydahls zu distanzieren oder ihre Mitgliedschaft in der DBU "bis zu einer endgültigen Bewertung der Aussagen und des Gesamtverhaltens von Ole Nydahl durch den Rat der DBU" ruhen zu lassen. Der BDD antwortete mit dem Hinweis, dass die DBU laut ihrer eigenen Satzung zu so einer Aufforderung gar nicht berechtigt sei. Der BDD wirft der DBU Machtmissbrauch vor und spricht ihr "in ihrer derzeitigen Verfassung", die von "verkrusteten und undemokratischen Strukturen" geprägt sei, die Fähigkeit buddhistisches Leben in Deutschland repräsentieren zu können, ab. Kurz: Der BDD gibt sich nicht gesprächsbereit, sondern setzt auf Eskalation. Ausserdem erschien eine Stellungnahme Ole Nydahls zu seinen letzten Äußerungen in Immenstadt. Er habe nicht gesagt "Andere hatten Hitler und Stalin, wir haben den Islam. Das ist alles dasselbe", sondern richtig und im Kontext: "If you want information for the greatest challenge of our generation, right, others had Hitler and Stalin, we have Islam, right. I mean it’s the same thing, there is always somebody coming up and making a lot of trouble and giving us the chance to develop our force, our clarity, learning to work together...". Und dies sei ja wohl etwas ganz anderes. Nun ja. Ich erlaube mir an dieser Stelle Zweifel anzumelden, dass das von Journalisten wiedergegebene Zitat einen anderen Sinn ergibt, als das Original. Weiter weist Nydahl in seiner Stellungnahme darauf hin, dass er seine Schüler nicht vorschreibe, was sie politisch zu denken haben. Sie "sollen sich in eigener Verantwortung ihre eigene Meinung bilden". Dem stehen allerdings einige Dinge entgegen: 1. empiehlt Nydahl seinen Anhängern zur politischen Meinungsbildung die Publikationen des Amerikaners Bill Warner. Dieser gilt als entschieden islamophob. 2. lehrt Nydahl das sogenannte "Guru-Yoga". Nydahl sei erleuchtet und hat somit immer recht, weshalb auch in der Causa Islam kein Diamantwegler Nydahl wiedersprechen wird. 3. Der BDD macht klar, dass die Aussagen Nydahls buddhistische Lehre sind, also gelten wohl auch diejenigen Aussagen Nydahls als buddhistische Lehre, die sich gegen den Islam richten. Meiner Einschätzung nach, werden DBU und BDD wohl mittelfristig getrennte Wege gehen, wenn es von Seiten des BDD kein Einlenken in dieser Sache gibt. Und es sieht so aus, als gäbe es beim BDD zum Thema Hetze gegen den Islam nichtmal ein Problembewußtsein. Eine gemeinsame Basis sehe ich da nicht mehr. Link zum DBU-Newsletter: https://68214.seu1.cleverreach.com/m/7180134/607051-ac99300522dfee85cd326f8ce5da3282 Aufforderung der DBU an den BDD:
Antwort des BDD:
Stellungnahme Ole Nydahls:
2 Kommentare
Zu den neuerlichen islamfeindlichen Äußerungen Nydahls beim Sommerkurs 2018 in Immenstadt hat Nydahl nun eine Stellungnahme verfasst. In ihr möchte er u.a. klarstellen, dass er den "politischen Islam" meint, wenn er von DEM Islam spricht. Auch ist in der Stellungnahme das Originalzitat aufgeführt, dass angeblich von den Journalisten verfremdet wiedergegeben wurde. Zu dieser Stellungnahme hat sich Tenzin Peljor in seinem Blog ein paar beachtenswerte Gedanken gemacht:
info-buddhismus.de/lama_ole_nydahl.html#Stellungnahme |