Frank Hendrik Hortz - Delegierter der Buddhistischen Religionsgemeinschaft innerhalb der DBU
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Bericht von der DBU-Mitgliederversammlung 2019 – DBU-Newsletter für Einzelmitglieder

14/5/2019

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Liebe Einzelmitglieder,
liebe Freundinnen und Freunde im Dharma,

am Wochenende von Freitag,  den 26. April, bis zum Sonntag, den 28. April, trafen sich die Delegierten der Mitgliedsgruppen der DBU wieder zur alljährlichen Mitgliederversammlung. Diesmal kamen rund 60 Delegierte im Lebensgarten Steyerberg, der zwischen Bremen und Hannover liegt, zusammen.

Vom wichtigsten und bewegendsten Thema dieser MV, das auch den größten zeitlichen Raum einnahm, möchten wir im vorliegenden Newsletter zuerst berichten. Punkt 8 auf der Tagesordnung: „Antrag auf Einleitung des Ausschlussverfahrens gegen den Buddhistischen Dachverband Diamantweg (BDD) e.V. aus der Deutschen Buddhistischen Union“, eingereicht von Klaus Rüther und unterstützt von Anna Karolina Brychcy und Hendrik Hortz (alle drei Delegierte der Einzelmitglieder). Hintergrund des Antrages war u.a. die zunehmende Kontroverse um die umstrittenen Äußerungen Ole Nydahls und das als unangemessen empfundene Verhalten von BDD-Vertretern, die eine klare Entscheidung zum Verbleib des BDD in der DBU erforderlich machen.  Dabei war den Antragsstellern insbesondere wichtig, dass die Frage über den Verbleib oder den Ausschluss des BDD, nicht von Einzelpersonen, sondern in einem demokratisch Prozess nach einer fairen Diskussion entschieden werden sollte. Damit kamen die Delegierten ihrem Mandat nach: In zahlreichen Einzel- und Gruppengesprächen, regionalen Treffen, E-Mails und offenen Briefen von Mitgliedern kristallisierte sich klar die Forderung heraus, den BDD aus der DBU auszuschließen. Auch das Ratsmitglied Manfred Folkers und die Buddhistische Gesellschaft Hamburg legten entsprechende Stellungnahmen bzw. Anträge vor.

Am Samstagnachmittag begann dann hierrüber die Diskussion. Sie wurde über mehrere Stunden weitgehend respektvoll und sachlich geführt. Mit einer deutlichen Mehrheit von 43 Ja-Stimmen, zu 13 Nein-Stimmen, bei 3 Enthaltungen wurde der Antrag von Klaus Rüther angenommen. Es soll nun eine sechsmonatige Dialogphase folgen. In ihr sind alle Beteiligten, aufgerufen, sich darüber klar zu werden, ob es noch eine gemeinsame Grundlage gibt, die Mitgliedschaft des BDD in der DBU aufrecht zu erhalten. Über den Ausschluss des BDD aus der DBU wird dann durch die Delegierten am letzten Septemberwochenende bei einer außerordentlichen MV abgestimmt werden.

Ein weiterer obligatorischer Tagesordnungspunkt war die Betrachtung der Finanzsituation der DBU. Claus Herboth, der Schatzmeister, informierte die Delegierten, dass die DBU im Jahr 2018 ein deutliches Minus im Haushalt aufweist. Er präsentierte aber gleich im Anschluss Maßnahmen für das Haushaltsjahr 2019, die dazu geeignet sein sollen, ein weiteres Defizit zu verhindern. Er wies zudem darauf hin, dass die DBU über ausreichend Rücklagen verfüge, um das Minus im Vorjahr aufzufangen. Zusätzlich wurde die AG Finanzen beschlossen, die Vorschläge für ein transparentes Finanzcontrolling erarbeiten wird.  

Zwei Gemeinschaften baten um die Aufnahme in die DBU: „Marpa Lobdra e.V.“ aus Berlin, eine dem Vajrayāna nahestehende Gemeinschaft, und „Zen in München“. Beide Gemeinschaften wurden einstimmig in der DBU willkommen geheißen. Nach einer dreijährigen „Probezeit“ werden diese Gemeinschaften dann nach erneuter Abstimmung durch die Delegierten Vollmitglieder. Dies war im letzten Jahr beim EIAB der Fall. Sister Bi Nghiem vertrat heuer als stimmberechtigte Delegierte erstmalig das „European Institute of applied Buddhism“.

Die AG Struktur sowie die Ethik-AG stellten ihre Arbeit vor. Aus der AG Struktur wurde berichtet, dass man sich intensiv um eine neue Regelung der Mitgliedsbeiträge bemühe und um eine Reform der Stimmverteilung. Die Ethik-AG stellte u.a. einen Entwurf eines Ethikkodex vor. Hier diskutierten die Delegierten, ob alle DBU-Mitgliedsgemeinschaften den gemeinsamen Ethikkodex verbindlich einführen sollen oder ob es auch möglich sei, einen individuellen Ethikkodex zu entwickeln. Einige Mitgliedsgruppen verfügen bereits über eigene Ethikrichtlinien. Alle Einzelmitglieder sind herzlich eingeladen, sich in die Diskussion um den Ethik-Kodex einzubringen. Hier ist er zu finden:
www.buddhismus-deutschland.de/wp-content/uploads/Ethikkodex-%E2%80%93-Arbeitspapier-Mai-2019.pdf

Sodann erhielten Vertreter der Mitgliedsgemeinschaften Rigpa und Shambala die Gelegenheit, vom Stand ihrer Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in ihren Reihen zu berichten. Rigpa und Shambala konnten vermitteln, dass sie ernsthaft versuchen, sich der Problematiken zu stellen und Strukturen zu schaffen, um zukünftig Missbrauchsfälle auszuschließen.

Nicole Baden, Mitglied des Rats, berichtete abschließend von Ihren Ideen, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die es der DBU zukünftig ermöglichen sollen, zeitnah zu wichtigen gesellschaftlichen Themen Stellung zu nehmen. Sie hatte sich bei der Mitgliederversammlung im letzten Jahr bereit erklärt, hier entsprechende Konzepte zu entwickeln.

Wir haben diese Mitgliederversammlung als sehr wertvoll erlebt. Sie wird für die Zukunft der DBU richtungsweisend sein:  Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt mit dem Diamantweg nährt sich einer Klärung, ein Ethikkodex steht kurz vor der Fertigstellung – die entsprechende Arbeitsgruppe lädt hier zu reger Beteiligung ein –, zwei große Mitgliedsgemeinschaften, Rigpa und Shambala, stellen sich ihren Problemen und führen interne Reformen durch und die DBU bereitet alles vor, sich zukünftig als buddhistischer Dachverband am gesellschaftspolitischen Diskurs mit eignen Stellungnahmen zeitnah beteiligen zu können.

Eure Delegierten
Anna Karolina, Hendrik und Klaus


Impressionen von der diesjährigen MV findet ihr hier:
www.frank-hendrik-hortz.de/fotogalerie.html

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