|
Säkularer Buddhismus ist immer wieder Gegenstand von Kontroversen. Doch, was ist säkularer Buddhismus eigentlich und ist die Kritik an ihm berechtigt? Ein Klärungsversuch.
Dieser Essay basiert im Wesentlichen auf einem Vortrag, den ich am 23. Februar 2020 in Berlin im Rahmen des überregionalen Einzelmitglieder-Treffens der DBU (Deutsche Buddhistische Union) gehalten habe. Der hier vorliegende Text stellt eine Bearbeitung des Redemanuskripts dar – auch unter Berücksichtigung der Ergebnisse der anschließenden Diskussion. Außerdem enthält er ergänzend einen Exkurs: „Wiedergeburt und Karma aus säkularer Sicht“. Es sei vorausgeschickt, dass die folgende Betrachtung nicht erschöpfend ist. Es gibt viel mehr zu sagen. Dies würde aber den Rahmen eines Essays sprengen. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass die folgenden Ausführungen, was säkularer Buddhismus ist, meine Sicht auf ihn darstellt. Ich kann selbstverständlich keineswegs für jeden säkularen Buddhisten sprechen. Dennoch bin ich mir sicher, dass eine angemessene große Schnittmenge zwischen dem, was ich ausführe, und den Überzeugungen anderer säkularer Buddhisten besteht. Wenn ich hier das Wort „säkular“ verwende, dann abgeleitet vom lateinischen „saeculum“: „Zeit“, „Zeitalter“ oder auch „Jahrhundert“, im Sinne ein konkretes Zeitalter betreffend. Säkularer Buddhismus positiv gedeutet In der Regel wird säkularer Buddhismus sowohl von dessen Vertretern als auch von seinen Kritikern negativ definiert: „Säkularer Buddhismus ist nicht ...“, „Säkularer Buddhismus verzichtet auf ...“, „Säkularer Buddhismus lehnt ab ...“. Mit dieser Perspektive ist zwar ein Rahmen abgesteckt, aber wir wissen dann noch immer nicht, was er ist, sondern lediglich, was er nicht ist. Die Negation nährt zudem das Vorurteil, säkularer Buddhismus sei in irgendeiner Weise ein beschnittener Buddhismus, eine Art verkürztes Dharma. Diese Annahme ist aber grundfalsch. Das will ich später noch zeigen. Hier weiter lesen...
2 Kommentare
|
RSS-Feed