Vom 15. bis zum 17. Februar 2019 treffen sich die Einzelmitglieder der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) in Mannheim. Es sind auch Besucher willkommen, die Buddhisten aber (noch) nicht Mitglied in der DBU sind. Das letzte Treffen der Einzelmitglieder im Februar dieses Jahres in Kassel kann man als gelungen bezeichnen: Die Stimmung war vorzüglich und es kam zu einem regen Austausch unter den Teilnehmern. Man lernte sich kennen und schätzen – auch oder gerade weil Menschen aus ganz unterschiedlichen buddhistischen Traditionen zusammenkamen. Deshalb haben wir für das kommende Jahr wieder einen Termin vorbereitet. Wir treffen uns vom 15. bis 17. Februar 2019 in der Jugendherberge in Mannheim, Beginn: Freitagabend 18:00 mit einem Abendessen, Ende: Sonntag 10:45: www.jugendherberge.de/jugendherbergen/mannheim-international-17/portraet/ Eure Delegierten Klaus Rüther, Anna Brychcy und Hendrik Hortz werden ebenfalls vor Ort sein, sowie eine Reihe von Räten der DBU. Das Treffens ist als „Open Space“ konzipiert d.h. es gibt keine vorgefertigte Agenda, sondern es werden die Themen behandelt, die den Teilnehmern wichtig sind. Dieses Jahr wird es im Anschluß an unser Treffen (am Sonntag, den 17. Februar, ab etwa 11:00 bis 16:00) noch einen Runden Tisch geben, zu dem der Rat der DBU einlädt. Er bietet die Möglichkeit, sich direkt mit dem Rat über die jüngsten Kontroversen auszutauschen. Der Rat der DBU schreibt hierzu: "Spätestens seit der metoo-Debatte beschäftigt sich die Gesellschaft intensiv mit Fragen des Missbrauchs und der ethischen Werte. Auch innerhalb der buddhistischen Gemeinschaft und der DBU ist das nicht anders. Vorkommnisse bei einigen Mitgliedsgemeinschaften haben intensive Debatten ausgelöst. Deshalb veranstaltet die DBU einen Runden Tisch, um es allen Interessierten zu ermöglichen, zusammenzukommen, zu diskutieren und hoffentlich gemeinsam Lösungsperspektiven zu erarbeiten." Den Link zum Anmeldeformular zum Treffen der Einzelmitglieder findet ihr unten unter diesem Artikel. Bitte per E-Mail bei der DBU-Geschäftsstelle bis spätestens 19.12. anmelden: info@dbu-brg.org. Bei Fragen könnt ihr euch auch telefonisch an die DBU-Geschäftsstelle wenden: +49 - 89 - 45 20 69 3-11 Infos zu Einzelmitgliedertreffen: www.buddhismus-deutschland.de/treffen-der-dbu-einzelmitglieder-nrw-im-kamalashila-institut/ Anmeldeformular: www.buddhismus-deutschland.de/wp-content/uploads/Anmeldeformular_EM_Mannheim.pdf
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In der DBU bewegt sich etwas: Ab sofort stehen zwei Ansprechpersonen für Missbrauchsfälle im buddhistischen Kontext zur Verfügung. "Die Ansprechpersonen möchten Betroffenen einen geschützten Raum anbieten, in dem sie sich öffnen können, ohne befürchten zu müssen, dass weitere Verletzungen passieren", heißt es auf der Web-Site der DBU.
Nach etlichen Skandalen, die die buddhistische Community in den letzten Jahren erschütterten, sei es um den Zen-Priester Genpo Döring oder den tibetischen Lehrer Sogyal Rinpoche, ist die DBU nun dabei, weitreichende Konzepte zu erarbeiten, um Betroffenen zu helfen und auch den transparenten Umgang mit Taten, Tätern und unheilsamen Strukturen zu ermöglichen. Hierzu ist die Schaffung einer Anlaufstelle für Überlebende von Missbrauch ein erster und richtiger Schritt: https://www.buddhismus-deutschland.de/dbu-ansprechpersonen-fuer-missbrauchsfaelle-im-buddhistischen-kontext/ Die Delegierten der Einzelmitglieder der DBU, Anna Karolina Brychcy, Klaus Rüther und Frank Hendrik Hortz, sowie die Unterzeichner begrüßen ausdrücklich den neuen Kurs des Rats der Deutschen Buddhistischen Union (DBU), sich offen und kritisch mit den Aussagen buddhistischer Lehrer*innen oder Leitfiguren von Mitgliedsgemeinschaften der DBU auseinaderzusetzen... Hier geht es zum Offenen-Brief:
Der Buddhistische Dachverband Diamantweg (BDD) wird nicht müde zu behaupten, der buddhistische Mönch Tenzin Peljor, der unter anderem den Aufklärungsblog buddhismus-kontrovers.info betreibt, habe sich dem BDD gegenüber der Verleumdung schuldig gemacht und wäre dafür auch verurteilt worden. So schreibt der BDD in einer Stellungnahme vom 22. April 2018, dass Tenzin Peljor „seit gut einem Jahrzehnt auf seiner Website [den BDD] als Sekte diffamiert und zudem dort und auf vielzäligen Blogs Unwahrheiten verbreitet (...). Es gibt mittlerweile mehrere rechtskräftige gerichtliche Entscheidungen gegen ihn (...).“ In einer weiteren Stellungnahme vom 17. Oktober 2018 behauptet der BDD außerdem: „Lama Ole Nydahl wurde von dem Mönch (...) Tenzin Peljor mehrfach verleumdet. Trotz Aufforderung, dies zu unterlassen, hat er seine Verleumdungen wiederholt und bekräftigt. (...) Die Rechtsverstöße von Tenzin Peljor wurden gerichtlich festgestellt.“ Vielleicht wünscht sich der BDD, dass es zu gerichtlich festgestellten Rechtsverstößen gekommen sei, die Wahrheit ist aber, dass aus Kostengründen lediglich zwei Unterlassungserklärungen abgegeben wurden und dass sich die Parteien verglichen haben. In keinem Fall hat ein Gericht irgendwelche Rechtsverstöße Tenzin Peljors festgestellt – und wegen Verleumdung schon gar nicht. Was der BDD hier betreibt, muss man wohl als Kampagne verstehen, mit dem Ziel, Kritiker zu diskreditieren: Der BDD verleumdet einen kritischen Blogger mit den (unwahren!) Behauptungen, dass er sie verleumden würde und dass dies sogar gerichtlich festgestellt worden sei. Die wiederholten falschen Behauptungen des BDD ernten auch deshalb bei Beobachtern Kopfschütteln, weil bereits bei einer Mediation zwischen dem BDD und Tenzin Peljor im Sommer dieses Jahres in der Anwesenheit zweiter DBU-Räte festgestellt wurde, dass diese nicht zutreffen. Dennoch hält der BDD an den Falschbehauptungen fest. Richtigstellung/Gegendarstellung Tenzin Peljors zu den Vorwürfen des BDD:
Stellungnahme der Anwältin Tenzin Peljors zu den Behauptungen des BDD:
Verhandlungsprotokoll der Gerichtsverhandlung in der die Parteien sich verglichen haben:
In der Vergangenheit fragte man sich immer wieder, „was ist dran an den Berichten der zahlreichen Ohrenzeugen, die dies und das bei Kursen mit Ole Nydahl gehört haben wollten“? Der BDD behauptet perpetuell, dass man Nydahl falsch verstanden habe, sein Deutsch sei halt nicht so gut, die Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen oder wenn er über den Islam spreche, dann meine er ohnehin immer nur den „politischen Islam“. Das wollten wir jetzt einmal klären. Wir legen hier eine Arbeit vor, die alle uns momentan zur Verfügung stehenden schriftlichen und audiovisuellen Quellen hinsichtlich Nydahls Äußerungen zum Islam auswertet. Sie soll eine Hilfe für denjenigen sein, der sich zum Thema eine eigene Meinung bilden möchte.
Zitatesammlung Version 1.0, zuletzt überarbeitet am 01.02.2019
Heute verschickte die DBU einen Newsletter an ihre Mitglieder mit dem Hinweis, man möchte den Konflikt zwischen der DBU und dem BDD (Buddhistischer Dachverband Diamantweg) nicht hinter den Kulissen austragen. Gemeint sind die umstrittenen inslamfeindlichen Äußerungen des Gründers und Leiters des Diamantwegs Ole Nydahl, die zuletzt wieder für Empörung gesorgt hatten. Aktuell hat der Rat der DBU den BDD aufgefordert, sich von den Äußerungen Nydahls zu distanzieren oder ihre Mitgliedschaft in der DBU "bis zu einer endgültigen Bewertung der Aussagen und des Gesamtverhaltens von Ole Nydahl durch den Rat der DBU" ruhen zu lassen. Der BDD antwortete mit dem Hinweis, dass die DBU laut ihrer eigenen Satzung zu so einer Aufforderung gar nicht berechtigt sei. Der BDD wirft der DBU Machtmissbrauch vor und spricht ihr "in ihrer derzeitigen Verfassung", die von "verkrusteten und undemokratischen Strukturen" geprägt sei, die Fähigkeit buddhistisches Leben in Deutschland repräsentieren zu können, ab. Kurz: Der BDD gibt sich nicht gesprächsbereit, sondern setzt auf Eskalation. Ausserdem erschien eine Stellungnahme Ole Nydahls zu seinen letzten Äußerungen in Immenstadt. Er habe nicht gesagt "Andere hatten Hitler und Stalin, wir haben den Islam. Das ist alles dasselbe", sondern richtig und im Kontext: "If you want information for the greatest challenge of our generation, right, others had Hitler and Stalin, we have Islam, right. I mean it’s the same thing, there is always somebody coming up and making a lot of trouble and giving us the chance to develop our force, our clarity, learning to work together...". Und dies sei ja wohl etwas ganz anderes. Nun ja. Ich erlaube mir an dieser Stelle Zweifel anzumelden, dass das von Journalisten wiedergegebene Zitat einen anderen Sinn ergibt, als das Original. Weiter weist Nydahl in seiner Stellungnahme darauf hin, dass er seine Schüler nicht vorschreibe, was sie politisch zu denken haben. Sie "sollen sich in eigener Verantwortung ihre eigene Meinung bilden". Dem stehen allerdings einige Dinge entgegen: 1. empiehlt Nydahl seinen Anhängern zur politischen Meinungsbildung die Publikationen des Amerikaners Bill Warner. Dieser gilt als entschieden islamophob. 2. lehrt Nydahl das sogenannte "Guru-Yoga". Nydahl sei erleuchtet und hat somit immer recht, weshalb auch in der Causa Islam kein Diamantwegler Nydahl wiedersprechen wird. 3. Der BDD macht klar, dass die Aussagen Nydahls buddhistische Lehre sind, also gelten wohl auch diejenigen Aussagen Nydahls als buddhistische Lehre, die sich gegen den Islam richten. Meiner Einschätzung nach, werden DBU und BDD wohl mittelfristig getrennte Wege gehen, wenn es von Seiten des BDD kein Einlenken in dieser Sache gibt. Und es sieht so aus, als gäbe es beim BDD zum Thema Hetze gegen den Islam nichtmal ein Problembewußtsein. Eine gemeinsame Basis sehe ich da nicht mehr. Link zum DBU-Newsletter: https://68214.seu1.cleverreach.com/m/7180134/607051-ac99300522dfee85cd326f8ce5da3282 Aufforderung der DBU an den BDD:
Antwort des BDD:
Stellungnahme Ole Nydahls:
Zu den neuerlichen islamfeindlichen Äußerungen Nydahls beim Sommerkurs 2018 in Immenstadt hat Nydahl nun eine Stellungnahme verfasst. In ihr möchte er u.a. klarstellen, dass er den "politischen Islam" meint, wenn er von DEM Islam spricht. Auch ist in der Stellungnahme das Originalzitat aufgeführt, dass angeblich von den Journalisten verfremdet wiedergegeben wurde. Zu dieser Stellungnahme hat sich Tenzin Peljor in seinem Blog ein paar beachtenswerte Gedanken gemacht:
info-buddhismus.de/lama_ole_nydahl.html#Stellungnahme Heute ist u.a. in der Augsburger Allgemeinen, einer der großen süddeutschen Regionalzeitungen, prominet auf Seite drei ein Bericht über das diesjährige Sommercamp der Diamantwegbewegung im Allgäu erschienen. Der Artikel ist überschrieben mit "Wie ein buddhistischer Populist Tausende ins Allgäu lockt". Er fasst gekonnt noch einmal die aktuelle Situation um den Diamantweg zusammen. Und die Journalisten habe auch gleich ein paar neue Nydahl-Zitate mitgebracht, die sich 1:1 in die von ihm bekannten Statements zum Islam einreihen. So soll er an diesem Dienstag gesagt haben: „(...)“* und „(...)"*. Nun, von Diamantweg-Funktionären hört man ja immer wieder, dass es eine "Verunglimpfung" sei, Nydahl Islamophobie zu unterstellen. Kann man dem noch Glauben schenken, wenn wir von Nydhal hören, dass er "(...)"* will? Oder wurde er mit seinem Deutsch nur wieder falsch verstanden?
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Wie-ein-buddhistischer-Populist-Tausende-ins-Allgaeu-lockt-id51832616.html *Update 16/10/2018: Es ist offenbar eine Unterlassung Seitens des BDD gegen die beteiligten Zeitungen erwirkt worden hinsichtlich der besagten Zitate. Bis der Fall geklärt ist, habe ich die Zitate rausgenommen, um nicht selbst Ziel der Diamantweg-Anwälte zu werden. Der Link zum Artikel der Augsburger Allgemeinen führt auch nur noch zu einem 404-Error (Seite nicht gefunden). Nach dem Spendenaufruf zur Unterstützung von Tenzin Peljor zur Deckung der Kosten für seine Rechtsverteidigung gingen bisher insgesamt 26.119,01 € ein. Zusätzlich gibt es eine Option eines Vereins über weitere 5.000,- €. Die Verfahren gegen Tenzin Peljor endeten letzte Woche vor dem Landgericht Mannheim mit Vergleichen. Noch kann nicht gesagt werden, wie hoch die endgültigen Kosten sind, die durch die rechtlichen Auseinandersetzungen mit Ole Nydahl entstanden und ob das bisher eingesammelte Geld ausreicht, um diese zu decken. Und es ist noch nicht abzusehen, ob Ole Nydahl nicht weiter juristisch gegen Tenzin Peljor vorgehen wird, was weitere Kosten nach sich ziehen würde. Wir sagen an dieser Stelle aber schon einmal „Danke“. Liebe Spender, ihr habt mit Eurer großzügigen Unterstützung etwas Gutes und Wertvolles getan! Wir werden Euch informieren, wie es weitergeht. Das Unterstützerteam Der Spendenaufruf und die damit verbundene Problematik wurde auch außerhalb buddhistischer Kreise wahrgenommen. Aus dem Newsletter der EZW (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen):
http://ezw.kjm6.de/nlgen/tmp/1531832652.html Die Ereignisse überschlagen sich. Jetzt meldet sich die bekannte Dharma-Lehrerin Sylvia Wetzel zu Wort und kündigt an, ihre Stellung als Ehrenrätin der DBU „solange ruhen [zu] lassen, bis sich der Rat zu einer klaren Stellungnahme entschließt bzw. beide Gruppen (es ist wohl u.a. der Diamantweg gemeint) Ethik-Richtlinien anerkennen oder verabschieden, die nicht gegen die DBU-Satzung verstoßen. Falls nichts von dem geschieht, werde ich sie [die Stellung als Ehrenrätin] zurückgeben.“ Sie schreibt auch – absolut richtig: „Es scheint an der Zeit, dass sich der Dachverband über die Ethik-Richtlinien der Psychotherapeuten-Verbände und der christlichen ‚Seelsorge‘ in Deutschland informiert und ihren Mitgliedsgemeinschaften eine Fortbildung für die in ihrem Namen lehrenden Personen empfiehlt. Wer europaweit oder weltweit lehrt, sollte auch die in den jeweiligen Ländern gültigen Ethik-Richtlinien für helfende, heilende und ‚geistliche‘ Berufe kennen.“ Der Brief Sylvia Wetzels hier als Download:
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